Förderprogramm Dis-Tanz-Solo
2021 April bis Oktober
im Rahmen von Neustart Kultur von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, Hilfsprogramm des Dachverband Tanz Deutschland
Reflexion meiner künstlerischen Arbeit und Entwicklung im Kontext der Vereinigung Deutschlands – Spurensuche und Auswertung von Dokumenten
Die Entwicklung meines künstlerischen Schaffens steht in engem Zusammenhang mit den gesellschaftlichen Veränderungen während der Zeit der sogen. Wiedervereinigung Deutschlands: Ausgebildet in der DDR kamen meine ersten eigenen Werke am Landestheater Altenburg zur Aufführung, es folgte die Gründung des Tanztheater am Schauspiel Leipzig 1990 und dessen Schließung 1998. Meine Inszenierungen aus dieser Zeit haben je nach geografischer Lage des Aufführungsortes polarisiert (z.B. Tanzplattform Berlin 1994). Aus heutiger Perspektive sehe ich, wie extrem die Vorstellungen über die Ästhetik des Tanztheaters in Ost-und Westdeutschland damals aufeinanderprallten.
Arbeitsweise
Angenähert habe ich mich zum Einen über die Persönliche Erzählung in der Chronologie, aus der sich die besondere Ästhetik meiner Tanztheater-Arbeit ableitet.
Zum anderen über die Annäherung an die einzelnen Stücke: Stückentwicklung, Probenphasen, Arbeitsweisen, Themen. Aus dem Abstand heraus entwickelte Irina Pauls eine objektivierende Haltung auf das Material.
Es entstanden Interviews mit ehemaligen Tänzer:innen des Tanztheaters von Irina Pauls, deren Biografien von den Gesellschaftsordnungen des geteilten Deutschlands geprägt sind: unterschiedliche Ausbildungen, zu verschiedenen Zeitpunkten waren sie Teil des Ensembles.
Als wichtiger Arbeitspartner stand das Tanzarchiv Leipzig zur Seite mit einem wissenschaftlichen Interesse an der Aufarbeitung des Materials.
Weiterführung
In der geplanten Publikation, für die es eine besondere choreografische Buchform zu entwickeln gilt, wird meine künstlerische Arbeit prozesshaft sichtbar gemacht. Auf welche Weise hat sich die spezielle Ästhetik entwickelt zu dem, was sie heute ist?
Förderhinweis
Gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien im Programm NEUSTART KULTUR, Hilfsprogramm DIS-TANZEN des Dachverband Tanz Deutschland.

Foto credits:
Heinrich Pawlik, 1986
Landestheater Altenburg
Probe zu „Der Selbstmörderclub“


